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Blaues Netz

Das Projekt „Blaues Netz“ wurde gebildet aus den zwei Teilprojekten:

  • „Blaues Netz - Maßnahmen zur Entwicklung von kleinen Fließgewässern“
  • „Blaues Netz - Aufbau und Vernetzung regionaler Bachpatenschaften“

Viele der kleineren Bäche, die auch durch Ortschaften fließen, waren stark ausgebaut, wurden intensiv unterhalten und wiesen ökologische und ästhetische Defizite auf. Diese abzubauen war das vorrangige Ziel des Projektes „Maßnahmen zur Entwicklung von kleinen Fließgewässern“. Neben der Erhaltung und Wiederherstellung von Lebensräumen für Pflanzen- und Tierarten bildete das Erlebbar-machen der Gewässer als mitprägendes Element der Landschafts- und Ortsstrukturen für die ortsansässige Bevölkerung und für Gäste der Region (Touristen) den zentralen Fokus. Nicht zuletzt sollten Beispiele dafür geschaffen werden, wie ökologische Zielsetzungen (Biotopentwicklung, Arten­schutz, Schutz der Ressource Wasser) mit ökonomisch-technischen (Gewässerunterhaltung, Hoch­wasserschutz) und ökonomisch-touristischen (Aufwertung des Orts- und Landschaftsbildes, Schaffung von Erlebnisräumen) Zielsetzungen gleichberechtigt erreicht werden können.

Zu den im Rahmen des Projektes umsetzbaren Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung zählten:

  • Ankauf von Uferrandstreifen oder Überlassung von Saumflächen durch Gestattungsverträge
  • Veränderung der Uferprofile
  • Anpflanzungen entlang der Uferlinie bzw. im ufernahen Bereichen
  • Kleinräumige Laufverlegungen

Das ebenfalls dem Blauen Netz angegliederte Projekt „Aufbau und Vernetzung regionaler Bach­patenschaften“ baute auf Erfahrungen auf, die im Zuge des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens "Revitalisierung in der Ise-Niederung" gesammelt wurden. Dort konnte gezeigt werden, dass der - auf Dauer von der öffentlichen Hand nicht finanzierbare - großflächige Ankauf von gewässernahen Flächen nicht der einzige Weg ist, eine erfolgreiche Revitalisierung der Gewässer zu erreichen. Der Erfolg gründet hier vielmehr auf der Idee, durch Kooperationen, wie beispielsweise mit dem zuständigen Gewässerunterhaltungsverband, Kommunen, Grundeigentümern, Schulen und Bürgern wirkungsvolle, wirtschaftlich tragbare und dauerhafte Lösungen zu schaffen.

Im Rahmen des LEADER-Projektes sollten daher die Ansätze der Kooperation und Bürgerbeteiligung ("Vernetzung") bei der Gewässerrevitalisierung über Bachpatenschaften ausgebaut werden. Als "Paten" für einzelne Bäche oder Gewässerabschnitte kamen hierbei Vereine (z. B. Heimatvereine, Angelvereine) oder Schulen in Frage. Die Aufgabe der Bachpaten war es:

  • an der Entwicklung der Zielsetzungen und Planungen für die einzelnen Bäche oder Gewässerabschnitte mitzuwirken,
  • im Rahmen der abgestimmten bzw. genehmigten Planungen aktiv Gestaltungsmaßnahmen (z. B. Bepflanzung, Ufergestaltung) durchzuführen,
  • in Absprache mit den Unterhaltspflichtigen bei Gewässerunterhaltungsmaßnahmen (z. B. Gehölzpflege, Reinigung der Ufersäume von Unrat) mitzuwirken,
  • unter Anleitung des Projektträgers an der Erfolgskontrolle (z. B. Gütemessungen, Artenerfassungen) mitzuwirken,
  • im Rahmen der touristischen Angebote in der Region (z. B. Gästeführungen, Radtouren) die Gewässer dort als Naturerlebnisraum zugänglich zu machen, wo nicht andere Gesichtspunkte (Naturschutz, Gefahrenabwehr) dem entgegenstehen,
  • ihre Aktivitäten zu dokumentieren sowie ihre Erfahrungen und Ergebnisse auszutauschen.

Aufgabe des Projektträgers (Aktion Fischotterschutz e.V.) war es:

  • derartige Patenschaften zu initiieren,
  • die Kooperation mit anderen Institutionen (Gewässerunterhaltungsverband, Kommunen, Grundeigentümer) sicherzustellen,
  • fachlich qualifizierte Planungen zu erarbeiten, diese mit den Beteiligten abzustimmen und die gegebenenfalls notwendigen behördlichen Genehmigungen einzuholen,
  • die Tätigkeiten der Bachpaten fachlich und organisatorisch zu begleiten,
  • die Zusammenarbeit der verschiedenen lokalen Bachpatenschaften im Sinne einer regionalen Vernetzung zu koordinieren.

Als Ergebnis des Projektes ist ein Netzwerk von Akteuren entstanden, die an unterschiedlichen Fließ­gewässern in der Region arbeiten, miteinander vernetzt sind und die Erfahrungen und Ergebnisse untereinander austauschen.